Es gibt über 124 verschiedene Kaffeepflanzen, jedoch sind mit 96 % Marktanteil hauptsächlich die Sorten Arabica und Robusta relevant. Diese Kaffeepflanzensind außerordentlich anspruchsvoll und können nur unter besonderen Bedingungen gedeihen. Wir zeigen Ihnen wo und wie Kaffee wächst, welche Folge der Anbau für die Umwelt mit sich bringt und warum Sie auf Öko-Anbau wertlegen sollten.
Kaffee ist eine immergrüne Pflanze und kann auf Plantagen zu einem bis zu 3 Meter hohen Strauch heran wachsen. Kaffee benötigt ein ausgewogenes Klima: die Temperaturen sollten 10°C nicht unter- und 30°C nicht überschreiten. Kaffee wächst daher ausschließlich im sogenannten „Kaffeegürtel“, welcher die Tropen und Subtropen um den Äquator 23° nördlicher bis 25° südlicher Breite beschreibt. In diesem Bereich liegen beispielsweise die Länder Mexiko, Kolumbien, Uganda, Indien und Tansania.
Hier herrscht ein feucht-trockenes Wechselklima mit Jahresdurchschnittstemperaturen zwischen 18 bis 25°C. Kaffee benötigt zwischen 1500 bis 2000 mm Niederschlag pro Jahr und sollte nicht mehr als 5 Sonnenstunden am Tag ausgesetzt werden. Besonders empfindlich ist die Kaffeepflanze bei Frost. Bereits ein kurzer Nachtfrost kann eine ganze Ernte zu Grunde richten.
Die Kaffeepflanze benötigt gut durchlüftete, lockere Böden mit hohem Humusgehalt. Vor allem die Mineralien Kalium, Phosphor, Magnesium und Kalzium müssen im Boden enthalten sein oder diesem durch Dünger beigefügt werden.
Geographische Bedingungen, Temperatur, Sonnenschein, Niederschläge, Boden und Wind haben nachweisliche Wirkung auf die Qualität des Kaffees und des Ertragsreichtums der Pflanze.
Außerdem ist die Kaffeepflanze anfällig für zahlreiche Krankheiten und Schädlinge wie den „Kaffeerost“ oder dem Kaffeekirschenkäfer.
Kaffee wird hauptsächlich in Schwellen- und Entwicklungsländern produziert. Neben den ökonomischen und humanitären Problemen, bringt der Kaffeehandel auch zahlreiche ökologische Probleme mit sich.
Kaffee wächst ausschließlich in subtropischen und tropischen Klimazonen und steht somit in Flächenkonkurrenz zu den Regenwäldern. Durch den Kaffeeanbau werden die Regenwälder immer weiter verdrängt. Die Kaffeeplantagen reduzieren deutlich die Artenvielfalt. Durch intensive Bewirtschaftung von Waldflächen in der Vergangenheit ist eine enorme Verschlechterung der Bodenqualität zu verzeichnen. Nachdem der Boden durch Kaffeebepflanzung ausgelaugt wurde, kann dieser meist nur noch für Weidevieh genutzt werden.
Ein weiterer ökologischer Faktor ist der hohe Wasserverbrauch bei der Aufbereitung des Kaffees.
Um Schädlinge und Krankheiten von den Kaffeepflanzen fernzuhalten, werden häufig chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Diese setzen sich in den Böden und letztendlich im Grundwasser ab und schaden so Natur und Bevölkerung.
Um die Umwelt in den Kaffeeländern zu schützen, wird immer stärker auf Öko-Anbau gesetzt.
Das Ziel von Öko-Anbau ist eine geringere Umweltbelastung und eine ressourcenschonenden Produktion. Daher wird hier vollständig auf Gentechnik und Pestizide verzichtet.
Bei Kaffeeanbau gibt es eine Vielzahl von Methoden, welche das Wachstum des Kaffees begünstigen, ohne die Natur zu belasten. Eine Möglichkeit ist der Einsatz von Schattenbäumen. Zwischen den Kaffeepflanzen werden verschiedene heimische Obstbäume gesetzt. Diese regulieren einerseits die Sonneneinstrahlung auf die Kaffeepflanzen, andererseits sorgen sie für eine Auflockerung des Bodens. Schattenbäume bieten außerdem Schutz vor Nachtfrost und fördern die Artenvielfalt.
Ein weiterer wichtiger Punkt im Öko-Anbau ist Kompostwirtschaft. Alte Pflanzenreste werden als Komposthaufen angelegt und von Mikroorganismen zersetzt. Der entstehende Kompost kann als Dünger für die Kaffeepflanzen genutzt werden.
Auch die Anbauposition kann das Wachstum des Kaffees begünstigen. Hanglagen können genutzt werden, um die Sonneneinstrahlung auf die Pflanzen einzugrenzen. Hierbei ist wichtig, dass Terrassen geschaffen werden. So kann bei Regen eine gleichmäßige Wasserversorgung gewährleistet werden.
Kaffee, der im ökologischen Anbau angebaut wird, hat häufig weniger Ertrag zur Folge, ist jedoch auf langfristige Sicht lukrativer. Die Böden bleiben über Jahre nutzbar, es muss keine neue Waldfläche für Plantagen Platz machen, die Artenvielfalt bleibt erhalten und durch den Verzicht auf chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel werden weder Natur noch den Plantagenarbeitern Giftstoffen ausgesetzt.
Öko-Anbau ist ein wichtiger Schritt, um die Natur in den Kaffeeländern zu erhalten und nachhaltig Kaffee zu produzieren.
Entscheiden Sie sich daher bewusst für ökologischen Anbau und kaufen Sie Kaffee mit dem Bio-Siegel!